Drei Spiele waren die Kickers ungeschlagen und hätten eigentlich sorgenfrei zum Auswärtsspiel nach Quelle Fürth fahren können. Aber schon mit dem Eintreffen im Fürther Stadion runzelte Trainer Udo Schnurrer die Stirn. Nicht weniger als fünf Spieler musste er teils kurzfristig ersetzen. Neben den erkrankten Dominik Dotzauer und Johannes Hamann musste auch Jens Geyer, Fabian Bösel und Christoph Peschek passen. Das zudem nach überstandener Coronakrankheit auch noch Marius Kuhl zur Halbzeit mit Luftproblemen wieder raus musste, war letztendlich mit ausschlaggebend für die auch in der Höhe verdiente 0:4 Niederlage für die Selber.
Nur in den Anfangsminuten hatten die Selber ein optisches Übergewicht und nach einem Standard von Kevin Winter, den es nach der Saison aus familiären Gründen in seine Heimatstadt Rehau zieht, kam Ertac Tonka nur einen Schritt zu spät. Als Fürth nach einer Abtastphase das Offensiv Pressing ab der 10.min. verstärkte und damit
auch die entscheidende Phase einläutete, kamen die Selber kaum mehr ins Spiel. Über die rechte Seite, auf der die Kickers enorme Probleme hatten, flankte in der 16.min. Laurenz Nun genau auf den Kopf des überragenden Ahmet Kulabas, der TW Jonas Lang keine Chance ließ. Der Jubel zum 1:0 war kaum verhallt da patzte Eralp Caliskan im Mittelfeld und nur 120 Sek, später stand es 2:0. Ahmet Kulabas bediente den mitgelaufenen Fabian Angermeier der kein Problem hatte das Runde ins Eckige zu bringen. Die Kickers erholten sich nach diesem Doppelschlag nicht mehr und nur weitere fünf Minuten später war die Niederlage auch besiegelt. Auf Zuspiel von Fabian Angermeier von der rechten Seite traf per Direktschuss Dennis Reinholz.
Das Spiel nahm auch im zweiten Durchgang seinen Lauf. Selb konnte während des gesamten Spielverlaufs gerade mal eine Hand voll Chance für sich verbuchen. Auf der linken Seite rieb sich Maximilian Christl auf, Ertac Tonka als einzige Spitze bekam kaum verwertbare Bälle und im Mittelfeld waren die unermüdlich kämpfenden Kevin Winter und Martin Damrot mit mehr Defensivarbeit beschäftigt als ihnen lieb war. Ebenso hatten die Innenverteidiger Alex Seidel und Edu Root alle Hände voll zu tun, um die Angriffe der Fürther abzuwehren. Den Schlusspunkt dieses für Selb ge-brauchten Tages setzte in der 68.min. Sven Reischl, wenn auch etwas abseitsverdächtig. Bei bestem Fußballwetter blieb den Selbern bei zwei Chancen von Ertac Tonka in den Schlussminuten der Ehrentreffer verwehrt.
Während Quelletrainer Serkan Gündogan mit dem Auftreten seiner Mannschaft sehr zufrieden war, haderte Kickerscoach mit einem raben-schwarzen Tag. „Uns hat es heute gegen Quelle, die sicher keine Übermannschaft sind, an allen gefehlt“ und Sportleiter Martin Damrot brachte es auf den Punkt: „Lieber einmal 4:0 verlieren, als in vier Spielen je 1:0“. Mund abwischen und gegen Woffenbach am kommenden Samstag um 14.00 Uhr im ersten Spiel dieses Jahres im heimischen Thomas-Lang-Waldstadion wieder voll angreifen.
Im ersten Heimspiel dieses Jahres besiegten die Kickers in der Kreisklasse ungefährdet die zweite Mannschaft des TSV Thiersheim mit 4:1 Toren. Damit konnten sie nicht nur die Tabellenführung festigen, sondern beim gleichzeitigen Remis des Verfolgers Marktleuthen sogar auf sechs Punkte ausbauen.
Auch wenn Neuzugang Can Bafra bereits in der sechsten Minute nach herrlichem Zuspiel von Marco Siniawa das 1:0 erzielte hielten die Gäste das Spiel zunächst offen. Durch Kevin Mulik kamen sie zu zwei gefährlichen Standards die aber der gut aufgelegte Selber Keeper Sebastian Schirmer glänzend parierte. Tom Zitterbart zwang den Gästekeeper Florian Werner in der 15.min. zu einer Glanzparade. Als Nikolai Vates auf Zuspiel von Can Bafra in der 19.min. das 2:0 markierte ließ das Offensivspiel des TSV mehr und mehr nach. Der schwache SR Ilhan Kircioglu verwehrte Marco Siniawa in der 37.min. das 3:0 wegen Abseits und in der 42.min blieb nach klarem Foul an Lukas Wolf im 16er die Pfeife stumm.
Nach dem Wechsel traf Marco Siniawa nur die Latte und auf der Gegenseite musste Sebastian Schirmer gegen Markus Pöhner Kopf und Kragen riskieren. Mit dem 3:0, erneut durch den quirligen Can Bafra nach Bilderbuchzuspiel von Marco Siniawa, war das Spiel gelaufen. Daran konnte auch der SR nichts mehr ändern als er Nikolai Vates nach einer angeschossenen Hand aus kürzester Distanz mit gelb-rot zum Duschen schickte. Ein Freistoß für den TSV, den man niemals pfeifen darf, brachte das 3:1. Markus Pöhner fand am Fünfmeterraum Pavel Hudecek dem mit einem sehenswerten Seitfallzieher der Ehrentreffer gelang. Den Schlusspunkt setzte in der 81.min. der eben eingewechselte Alexander Terehof mit seinem ersten Ballkontakt. Trotz des klaren Sieges müssen sich die Kickers für die nächsten Aufgaben noch steigern.
Fotos von den beiden Spielen siehe unten!
Fotos: Kickers Selb
