Seit den Neuwahlen im vergangenen Herbst hat nun der Gründer der Kickers Tom Lang wieder das Ruder als erster Vorsitzender übernommen. Hinter ihm und seinen eifrigen Mitstreitern liegen sicher nicht ganz einfache Wochen. Wochen die vor allem von der Aufarbeitung aus dem letzten Jahr geprägt waren. Das Sportliche trat dabei für ihn zunächst einmal in den Hintergrund, wurde aber dennoch von den dafür eingesetzten Verantwortlichen mit Bravour gemeistert. Jetzt freuen sich Tom, der ja selbst noch die Stiefel schnürt (Foto) und seine Verstandsmitglieder aber darauf, dass das Leder wieder rollt, wenngleich aus witterungstechnischen Gründen nicht gleich in "seinem Wohnzimmer" in der Siedlung Süd. Vor der nun anstehenden Rückrunde wendet sich Tom an die Fans, Sponsoren und Freunde der Kickers und gibt einen kleinen Einblick in die Geschehnisse des Vereins aber auch einen Ausblick auf die Vorhaben der Kickers.
Frage 1: Seit gut einem Vierteljahr bist Du nun neuer „alter“ Vorsitzender des von Dir 2015 gegründeten Vereins Kickers Selb. Die „Herbststürme“ aus dem letzten Jahr sind zumindest nach außen hin weitgehendst weggezogen. Wie groß ist nun die Freude bei Dir auf die bevorstehende Rückrunde?
Tom: Selbstredend sind intern noch einige Sachverhalte aus der Vergangenheit zu klären. Der Fokus ist jedoch ganz klar nach
nach vorne bzw. in die Zukunft gerichtet. Wichtig ist mir persönlich, dass sich der Verein bzw. die Spieler wieder auf das Fußballspielen konzentrieren können. Daher freue ich mich sehr, dass es wieder losgeht und wir einfach "Fußball spielen können". Der Spaß am Sport sollte sowohl für die Spieler als auch die (hoffentlich zahlreichen) Zuschauer wieder im Mittelpunkt stehen. Dafür tun wir als Vorstandschaft im Rahmen unserer zeitlichen Ressourcen das Beste.
Frage 2: Während die dritte Mannschaft der Kickers in der A-Klasse Fichtelgebirge ohne jeglichen Druck spielt und als „Einstiegsteam“ für A-Juniorenspieler dient, liegt der Druck bei der Zweiten und Ersten Mannschaft doch etwas höher. Wie siehst Du die Chancen für den Ligaerhalt in der Landesliga Nord sowie die Chancen für den Aufstieg der zweiten Mannschaften in die Kreisliga?
Tom: Es gibt klare Ziele: Ligaerhalt für die erste Mannschaft und den Aufstieg der zweiten Mannschaft in die Kreisliga. Die dritte Mannschaft soll in der A-Klasse "ankommen" und jungen Spielern die Möglichkeit geben, im Herrenbereich "Fuß zu fassen". Ich bin guter Dinge, dass wir unsere Ziele erreichen werden und unsere gute Ausgangspositionen "ins Ziel bringen". Dazu gehört jedoch auch die entsprechende Einstellung, nur so können und werden wir unsere Ziele erreichen. Alle Sportler wissen bekanntlich, ohne Fleiß kein Preis.
Ich hoffe nur, dass Corona uns hier keinen Strich durch die Rechnung macht und wir deshalb den ein oder anderen Punkt liegen lassen. Aber auch wenn dies der Fall sein sollte, gilt es, gemeinsam das Beste aus den personellen Möglichkeiten zu machen, um danach im Sommer ein großes Fest zum Landesligaerhalt und Kreisligaaufstieg feiern zu können. Dafür werden wir alles tun.
Frage 3: Natürlich steht der Focus in den kommenden Wochen auf den Herrenmannschaften. Aber auch im Nachwuchsbereich hat sich im letzten Jahr ja einiges getan. So natürlich der großartige Erfolg der A-Junioren in der SG Selb, die nun in der BOL angreifen. Wie sieht die neue Vorstandschaft die Entwicklung der Nachwuchsab-teilung und wird man diese Arbeit noch intensivieren?
Tom: Aufgrund der Veränderungen im Herbst war und ist im Herrenbereich einiges zu tun. Nichtsdestotrotz liegt der Blick stets auf der Zukunft des Vereins, unserem Nachwuchs. Die bestehende Spielgemeinschaft funktioniert/harmoniert sehr gut und ist der konsequente Schritt den Jugendlichen in Selb eine gute Plattform zum Fußballspielen zu bieten. Für mich persönlich galt es erst einmal einen Überblick zur bisherigen Situation der SG, der Trainer und der Spielerkader zu erhalten. Sehr erfreut sind wir alle natürlich über den Aufstieg unserer A-Junioren in die BOL. Auch hier ist das erklärte Ziel, in der Liga anzukommen, sich sportlich weiter zu entwickeln und der Ligaerhalt. Auch bei den anderen Jugendmann-schaften sind wir auf einem gutem Weg, der jedoch stets besser und professioneller werden soll. Herausforderung ist hier in den Übergangsmonaten stets die Platzsituation. Wir sind hier bemüht, alle individuellen Bedürfnisse in Einklang zu bringen, was sich ab und zu sehr schwierig gestaltet. Mein persönlicher Dank gilt den Jugendlichen, den Trainern/Betreuern und den Eltern für deren Unterstützung und Entgegenkommen. Wie gesagt, nur gemeinsam sind wir stark und können Großes schaffen.
Frage 4: Das von der alten Vorstandschaft angekündigte Projekt „Kunstrasenplatz“ liegt ja nun zunächst auf Eis. Auf welche Projekte außer dem Fußballsport legt die neue Vorstandschaft nun in diesem Jahr ihr großes Augenmerk?
Tom: Auch hier galt es zunächst, sich einen Überblick zum Thema Kunstrasenplatzbau zu verschaffen. Informationen "nur" von dritter Seite bzw. Hörensagen zu erhalten, ist weder professionell noch zielführend. Wir sind uns aufgrund der vorher geschilderten Platzsituation sämtlicher Mannschaften des Vereins bewusst, dass hier eine Lösung gefunden werden sollte. Daher ist das Thema Kunstrasen nicht komplett vom Tisch und spielt in unseren Überlegungen durchaus eine wichtige Rolle. Ein Kunstrasenplatz sollte aus meiner Sicht jedoch für alle Sportler in Selb von Nutzen sein und nicht nur für einen einzelnen Verein. Es gibt hier bereits erste Überlegungen bzw. Visionen zu diesem Thema. Spruchreif ist jedoch noch nichts, daher bitte ich diesbezüglich um Nachsicht.
Ein Projekt für dieses Jahr könnte die Umrüstung der Flutlichtanlage am Südring auf LED sein. Hier gibt es noch zuschussrechtliche, finanzielle und organisatorische Fragen zu klären. Außerdem ist die Renovierung des Dachgeschoßes vom Vereinsheim in Planung. Im Jahr 2021 wurden ja bereits der Kabinentrakt, der Sanitär-/Duschbereich sowie die Schiedsrichterkabine renoviert. An dieser Stelle möchte ich mich im Namen aller Vereinsmitglieder für den Einsatz und das Engagement der "Umbauhelfer" sehr herzlich bedanken. Auch wenn ich mich wiederhole: das macht für mich einen Verein aus und macht mich stolz, erster Vorsitzender der Kickers Selb sein zu dürfen.
Herzlichen Dank Tom für die Ausführungen und den Einblick in Deine / Eure Vorstandsarbeit.
Foto: Kickers Selb