Mit einer faustdicken Überraschung endete die Heimspielserie der Kickers in der Qualifikationsrunde der Landesliga. Nach der 0:4 Hinspielniederlage bei Quelle Fürth konnte sich das Team von Trainer Martin Damrot mit einem deutlichen 4:1 Sieg revanchieren und kann nun etwas ruhiger in die noch ausstehenden Spiele gegen Woffenbach, Schwaig und Großschwarzenlohe gehen. Mit diesem Sieg haben die Kickers bei zehn Punkten Vorsprung nichts mehr mit dem direkten Abstieg zu tun, allerdings sind es nur sechs Punkte Vorsprung zu den Relegationsplätzen was bedeutet, dass man sich noch nicht gänzlich zurücklegen darf. Dies erläuterte bereits in der Halbzeit Trainerikone Werner Hofer den Stammtischlern mit einer gründlich ausgearbeiteten "Was - Wäre - Wenn - Studie" (Foto).
Trainer Martin Damrot hat sein Team bestens eingestellt. Mit einer 5-3-2 Aufstellung spielte das Team diszipliniert defensiv über 90 Minuten und überließen den Gästen das Mittelfeld. Von Beginn an rollten die Angriffe der keineswegs enttäuschenden
Gäste in Richtung Selber Tor. Die Abwehr stand aber äußerst kompakt und gewann durch den nach drei gesperrten Spielen wieder mitwirkenden Edu Root noch mehr an Stabilität. Mit langen Bällen gelang es den Kickers sich immer wieder zu befreien. Ein erster Schuss von Mittelstürmer Ertac Tonka ging in der neunten Minute noch über das Gehäuse. Dann aber in der 14.min. urplötzlich Jubel auf dem Platz und auf den Rängen. Nach herrlichem Zuspiel von Dominik Dotzauer traf Ertac Tonka zum 1:0. Die Antwort der Fürther ließ nicht lange auf sich warten. Einen strammen Schuss von Marvin Schimm parierte aber TW Jonas Lang hervorragend. Er war es auch, der in der 25.min. dass 2:0 einleitete. Ein weiter Abschlag kam zu dem agilen Dominik Dotzauer der auf der rechten Seite auf davon ging. Seine Flanke landete auf dem Kopf des Fürthers Stan Prigoana und der überwand seinen TW Alexander Skowronek mit einem Eigentor. Die Angriffswelle der Gäste nahm danach noch mehr Fahrt auf. Kerim Araci riskierte Kopf und Kragen bei seiner Abwehr in der 30.min. Beim fälligen Eckball kam TW Jonas Lang etwas zu spät aus dem Tor und Mettin Copier nutze dies zum 2:1 per Kopf-ball. Im Gegensatz zu den letzten Spielen aber hielten diesmal die Nerven der Selber und man blieb seiner Linie treu. Als in der 37.min. Ertac Tonka dem erstmals von Beginn an spielenden Nachwuchsmann Lukas Wolf den Ball im 5m-Raum auflegte, blieb den Gästen nur das Foulspiel. Den be-rechtigten Elfmeter verwandelte Ertac Tonka scharf getreten im rechten Eck, wenngleich der Torwart diese Ecke auch anvisierte.
Fürth gab sich auch in der zweiten Hälfte nicht geschlagen und startete Angriff auf Angriff. Chancen kamen aber dabei lediglich durch zahlreiche Frei-stöße, die das nicht immer sattelfeste Schiedsrichtergespann verteilte, zustande. Bei den Gästen wurde schmerzlich deren Torjäger Ahmet Kulabas vermisst. Ohne ihn fehlte die Durchschlagskraft. Trainer Martin Damrot wechselte dann die angeschlagenen Maximilian Christl und Fabian Bösel ein. Sie, genauso wie Jens Geyer und Jürgen Hummer, arbeiteten stark für den nicht erwarteten Erfolg. Den Schlusspunkt setzte der ebenfalls einge-wechselte Can Bafra mit seinem ersten Landesligator nach einem weiten Pass von Johannes Hamann. Leicht abseitsverdächtig ging er allein auf den Gästekeeper zu, spielte diesen noch aus und traf zum 4:1. Die Cleverness und die Effektivität der Kickers war ausschlaggebend für diesen Erfolg, so der Gästetrainer Serdal Gündogan. Der Jubel bei den Kickers und ihrem Trainer Martin Damrot, der mit einer taktischen Meisterleistung aufwartete, war natürlich sehr groß.
Die Zweite der Kickers musste sich im äußerst fairen Kreisklassenspiel beim Favoritenschreck SV Leutendorf mit 3:2 geschlagen geben. Die Dominanz der Selber, die schon in den letzten Spielen etwas verloren ging, setzte sich auch hier fort und der Sieg des Gastgebers hätte durchaus auch höher ausfallen können. Nach dem Führungstreffer der Leutendorfer gelang Marco Siniawa der Ausgleich. Noch vor dem Wechsel vergab Tom Zitterbart die mögliche Führung seiner Farben bei einem verschossenen Elfmeter. Die erneute Führung des Gastgebers egalisierte Osama Alyakoub in der 90.min. Der Lucky Punch aber gelang Leutendorf in der zweiten Minute der Nachspielzeit. Mit dieser Niederlage machen es die Kickers im Kampf um die Meisterschaft nochmals unnötig spannend. Ein Sieg gegen den BSC Furthammer am kommenden Samstag wird nun schon zur Pflicht.
Fotos: Kickers Selb