Es ist ein historischer Schritt im Selber Fußballsport: Die Kickers Selb und die SpVgg Selb 1913 wollen in Zukunft auch im Herrenbereich zusammenarbeiten. Ab der Saison 2023/2024 soll dann als ein gemeinsamer Verein in den Spielbetrieb gestartet werden. Die Kräfte werden jedoch schon jetzt bebündelt. Denn sowohl in der Landesliga als auch in der Bezirksliga soll der Selber Fußball weiter vertreten sein.
Die Gespräche zwischen den Verantwortlichen beider Vereine liefen schon seit längerem zu diesem Thema. Das betonten die Vorstände Thomas Lang (Kickers) und Bernhard Kristen (Selb 13) bei einer eigens einberufenen Pressekonferenz. Folglich habe man nicht etwas aus der Not aufgrund der derzeit sportlichen Misere der Kickers diese Überlegungen angestellt. Bereits im Nachwuchsarbeit arbeite man unter der Leitung von Sabine Fischer schließlich schon eng, professionell als auch freundschaftlich zusammen. Warum sollte das dann nicht auch im Herren-Bereich bzw auf gesamter Ebene funktionieren? Die Verantwortlichen sind überzeugt, dass das gelingen wird, aber eigentlich für den Fußballsport in der Stadt auch nahezu schon ein Muss ist, um dem Nachwuchs eine gute Zukunft bieten zu können. „Es wird alles andere als ein leichter Weg“, wissen die Vorstandsgremien beider Vereine, die zusammen rund 1.000 Mitglieder zählen. Doch nur Miteinander könne man auch in Zukunft erfolgreich und professionell agieren. Das im Sinne des Fußballsports in Selb. Klar habe man auch den TV Selb-Plößberg und den TuS Erkersreuth diese Gedankengänge der gemeinsamen Sache bereits signalisiert, diese Vereine hätten sich jedoch zumindest noch zurückhaltend gezeigt.
Schon in Kürze soll in Rahmen von Workshops am zukünftigen Verein und dessen Ausrichtung detailliert gearbeitet werden. Hier erhoffen sich die Verantwortlichen, dass reges Interesse von den jeweiligen Vereinsmitgliedern besteht, sich hier einzubringen und mitzuwirken. Denn wie erfolgreich der Fußballclub werden wird, hänge auch entscheidend an der aktiven Mitarbeit an. Und klar: „Wir brauchen auch die Unterstützung seitens der Stadt Selb und der heimischen Wirtschaft“, macht Thomas Lang deutlich. Wie der Vereinsname dann lauten wird, das ist genauso offen wie die Vereinsfarben und viele weitere Themen wie unter anderem die rechtliche Seite (Fusion oder Neugründung). Sicher ist: „Wir wollen mittelfristig auf einem neuen und damit neutralen Vereinsgelände spielen. Gespräche zu einer möglichen Spielstätte laufen bereits“, erklären Kristen und Lang. Mit ein Anliegen dabei soll auch sein, das Thema Kunstrasenplatz mit aufzugreifen. Punkte, die viel Arbeit und Herausforderungen in den nächsten Wochen und Monaten mit sich bringen, „doch wir haben jetzt frühzeitig mit den Planungen begonnen!“ Und letztendlich müssen dann auch die Mitglieder beider Vereine zustimmen, ob sie den fast schon revolutionären neuen Weg und die Vision im Selber Fußball mittragen wollen oder nicht.
Sportlich werden die Kickers Selb und die SpVgg Selb 1913 allerdings schon ab sofort im Herrenbereich zusammenarbeiten. SV-Trainer Mohammed Tamo wird ab sofort sowohl sein Bezirksliga- als auch das Kickers-Landesligateam coachen. Ihm wird bei den Kickers weiter Stefan Rogler zur Seite stehen. Zwar werden beide Mannschaften weiter als solche in ihren Ligen um Punkte kämpfen, trainiert wird jedoch schon gemeinsam - abwechselnd auf den beiden Sportplätzen. Gemeinsames Ziel: Den Erhalt aller aktuellen Spielklassen. Der Selber Fußball soll somit auch 2023/24 sowohl in der Landes- und Bezirksliga als auch in der Kreisliga vertreten sein. Auch eine eventuelle vierte Mannschaft könnte formiert werden.
Quelle: Selb-Live
Fotos: Kickers Selb